Montag, 11. April 2011

vorentwurf oswald oberhuber §146/ §127 stgb- kunst
matthias dusini schrieb im falter feuilleton 05/2006:
"Ein anderes Mal lässt er sich mit weißen Anstaltsgewändern abbilden und schreibt: „Ich bin ein Dieb!“ oder: „Es lebe die Betrugskunst.“ Der Künstler als Geisteskranker, Kind und Scharlatan – mit diesen Figuren hatte die Moderne die verlorene Position des handwerklich perfekten, an historischen Meisterwerken geschulten Akademiekünstlers nachbesetzt, als Provokation, aber auch als Bekenntnis zur Selbstmarginalisierung außerhalb der gesellschaftlichen Normen. Oberhuber beschritt diese von Surrealismus und Dadaismus gebahnten Wege der Kunstreflexion und bekannte sich gleichzeitig vehement zu einer in die Gegenwart mündenden Kunstgeschichte: „Kunst kann nur aus Kunst entstehen. Und wenn ein Künstler einen Baum malt, wird man immer sehen, von welchem anderen Künstler der Baum herkommt, und nicht, von welchem Baum.“"

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